Januar 2023
Hongkong stand zwar auf meiner Wunschliste, hierher geraten bin ich allerdings sehr sehr spontan. Ich war zuvor in Bangkok und die Vorbereitungen zum Chinese New Year liefen auf Hochtouren. Okay, wo kann ich es wahrscheinlich noch authentischer erleben? China? Hm…okay, ein Visum erhalte ich nun so schnell auch wieder nicht, dann lieber ab nach Hongkong.
Taaadaaa, 24 Stunden später landete ich dort. Es war wie ein Feiertag, alle Geschäfte hatten geschlossen. Es war kühl, und die Stadt schien zu schlafen. Ich hatte mir ein paar Sightseeing-Plätze ausgesucht, und versuchte nun herauszufinden, wo die Feierlichkeiten stattfinden könnten. Die Enttäuschung war groß, als mir von mehreren Seiten gesagt wurde, dass aufgrund der Corona-Politik die Feierlichkeiten abgesagt wurden. Hoffnung könnte ich mir eventuell machen, diese in Macau zu erleben. Okay, also habe ich die Fahrt in Form von Bus und Fähre nach Macau für den nächsten Tag gebucht.
Ich blieb ca eine Woche in Hongkong. Das Verkehrssystem ist fantastisch ausgebaut. Kostengünstig noch dazu. Nach Hongkong-Island fuhr z.B eine Fähre für umgerechnet 0,42 € 😀. Auch definitiv eine Fahrt wert: die Fahrt mit dem schmalen DingDing, wie die Tramway dort genannt wird.
Vom Wong Tai Sin Tempel im Norden, der Fuk Wing Street und vielen weiteren Einkaufsstraßen, sowie den vielen riesigen Nachtmärkten, alles erreichte man sehr gut. Die Märkte sind mancherorts unterteilt, ich war auf dem Blumenmarkt, dem Goldfisch-Markt 😞, dem Kleidungs- und auch dem Spielzeugmarkt. Im Kowloon-Park gibt es auch eine Comic Avenue mit großen Statuen. Faszinierend fand ich abends vom Kowloon Public Pier aus den Blick auf Hongkong-Island, die vielen bunten Lichter, die sich im Wasser spiegelten, die typischen Boote mit den tollen Segeln. Hier war es abends meist sehr voll. Rüber nach Hongkong Island bin ich ebenfalls mehrfach mit der Fähre gefahren, um die Strände zu besuchen. Die Busse fahren auch an der Küste lang, und man jede Station nutzen, und so viele Strände an einem Tag besuchen. Am Repulse Bay Beach mit dem langen und tiefen Strand, war es wirklich wie ein Kurzurlaub, auch den kleinen Shek O Beach fand ich sehr schön.
Was mir auffiel, dass in den Parks, Metrobrücken, etc. überall die unendlich vielen kleinen Zelte oder Papphöhlen stehen. Der erste Gedanke, es seien Obdachlose verflog, da es sich hierbei meist um äußerst gepflegte junge Frauen handelt. Ein deutsches Paar, welche ich zufällig beim Abendessen neben mir saß, erklärte mir, dass diese Frauen liebevoll „Guardians“ genannt werden. Es sind Au Pairs, Kindermädchen, Haushälterinnen, welche fließend englisch sprechen und gutes Geld bei den berufstätigen und wohlhabenden Familien verdienen, welche angeblich für jedes Kind einen „Guardian“ angestellt hat. An den Wochenenden und Feiertagen allerdings müssen sie tagsüber den Haushalt verlassen und kommen nur abends zum Schlafen nach Hause. Entsprechend treffen sie sich an freien Tagen in den Zelten, was sie scheinbar auch gar nicht weiter stört, wo sonst könne man sich in großen Gruppen treffen und gemeinsam Spaß haben. Das wäre die Lösung. In Hongkong soll es rund 2,5 Millionen der Guardians geben.
Danke Hongkong für all diese Eindrücke. Nun bin ich auf Macau gespannt…