Ein Wochenende in Marrakesch
Im Januar die Sonne in Marrakesch genießen. Angenehm warmes T-Shirt Wetter am Tag, bitterkalt in der Nacht. Es war ein Geburtstagsgeschenk einer lieben Freundin, so sind wir beide, zwei relativ reiseerfahrene Frauen, auf Erkundungstour in Marrakesch losgezogen.
Von dem wohl bekanntesten, kunterbunten Markt, um den sich hier scheinbar alles dreht, dem Jamaa el Fna, ging es zu dem Majorelle Garten. Ein kleines Eintrittsgeld, nachdem man gefühlt ewig in der langen Warteschlange stand, und man konnte durch diesen schön angelegten Garten spazieren. Ebenfalls ein Gedenkort an Yves Saint Laurent, welcher Marrakesch/Marokko als einen Inspirationsort empfand.
Zu den schönsten Plätzen für mich gehörte der Bahia-Palast. Wunderschön anzuschauen und durch zu schlendern. Das jüdische Viertel war dann das komplette Kontrastprogramm, nicht aus kultureller Sicht.
Auch faszinierend waren die Souks. Bunt und laut. Hier schien es wirklich alles zu geben, und man sollte schon ein dickes Fell haben, wenn man ständig, und ich meine ständig, nicht nur angesprochen wird, sondern auch aufgehalten und festgehalten wird, um sich die Waren anzuschauen.
Die „dümmste“ Erfahrung, die wir machen durften, ist als wir am Abend aus dem Souk wollten, und nur noch ca. 200 m Richtung Ausgang hatten, welcher laut Navi um die Ecke liegen sollte. Uns sprachen junge Männer an, dass der Ausgang geschlossen sei. Wir müssten woanders raus, und sollten uns beeilen, bevor dieser auch schließt, und ja, sie würden uns natürlich gerne den Ausgang zeigen. Ich bestand darauf, erst die 200 m vor uns zu gehen, und wir könnten immer noch umdrehen. Meine Freundin geriet leicht in Panik, hier in den Katakomben festzusitzen und folgte dem jungen Mann bereits. Der Touristen-Abzock-Trick hat bei ihr funktioniert. Ich konnte sie ja schlecht alleine mit dem Fremden losziehen lassen, und raste noch hinterher. Eine gefühlte Viertelstunde später durch Hintereingänge, Ladenlokale, Küchen, Bäder, Geheimgänge, etc. landeten wir schließlich vor MEINEM Ausgang, und der junge Mann hielt die Hand auf, um sich dafür bezahlen zu lassen…
Mein Fazit: ich war froh, Marrakesch jetzt endlich mal gesehen zu haben. Mit diesen Erfahrungen allerdings würde ich nicht mehr hinfahren wollen. Die Stadt ist so unendlich schmutzig, und vor allem sind die Menschen hier sehr rau. Es wird gerempelt, geschrien, gedrängelt, kaum Freundlichkeit…Auch sehr traurig mitzuerleben, sind die unzähligen Bettler, vor allem abends sind es die Frauen mit ihren Babys auf den Armen und die vielen Kinder um sich herum, und auch die vielen Straßenhunde.
Ich brauche Marrakesch nicht nochmal. Dennoch für diese Erfahrung:
Shukran Marrakesch 🧡