Die Anreise war beeindruckend. In einer kleinen Maschine ging es über die Inselkette von Surigao, welches von oben wie die Malediven wirkte. Sehr beeindruckend. Mein nächstes Ziel stand somit fest 😂 Der Flughafen in Siargao war ultra klein und man sollte die Möglichkeit eines Sammel-Vans nutzen, wenn man nicht bereits vorab einen Transfer gebucht hat. Das Gute daran, dass wir um die halbe Insel fuhren, und ich so bereits einiges sehen konnte.
Es schien eine ruhige, sehr grüne Insel zu sein. Meine Unterkunft war (optisch) traumhaft schön. Die Inhaber sehr herzlich und hilfsbereit. Allerdings war nachts nicht an Schlaf zu denken, da die Hunde die ganze Nacht durch bellten (wie überall auf den Philippinen, falls bisher noch nicht erwähnt 😅).
Ich lieh mir einen Roller und erkundete die Umgebung. So landete ich ein paar wenige Kilometer weiter an der Cloud 9, dem Hotspot für Surfer. Hier war es alles andere als ruhig 😂. Ich hatte die Hauptverkehrsstraße mit den super vielen Restaurants gefunden, und auch die Möglichkeit, hier nochmal das Surfen zu lernen.
Siargao ist im Süden eher lebhaft, im Norden dagegen sehr ruhig. Wahrscheinlich auch dem Taifun Ottilie geschuldet, welcher vor einigen Jahren fast 80 % der Insel weggefegt hat. Der Süden erholt sich so langsam davon, im Norden dagegen leben noch viele in Wellblechhütten und in sehr renovierungsbedürftigen Hütten. Mit den Inhabern meiner letzten Unterkunft unterhielt ich mich ein wenig über die Situation, und sie zeigten mir auch einige Handy-Videos, wie der Taifun das halbe Hotel in Sekunden weggepustet hat. Das ging mir echt nahe.
Sehenswert auf Siargao war die Fahrt Richtung Landesinnere, wo die Coconut Tree View Points sind. Wunderschöne grüne Aussicht! Auch am Maasin River kann man eine tolle Tour buchen. Zwar sehr voll, aber auch sehr schön: die Sonnenuntergänge an der Sunset Bridge.
Was ich in fast zwei Monaten wirklich gemieden hatte: den Kampf der Hähne. Hier auf Siargao allerdings konnte man dem nicht entkommen. Ich unterhielt mich mit vielen Einheimischen bereits seit meiner Ankunft auf den Philippinen über dieses Thema, und das Resümee war: dort ist das Geld. Und unsere Tradition. An einem Sonntag habe ich mir einzigen 2-minütigen Kampf ohne Wetteinsatz angeschaut, und habe dort gesehen, wie präsent und dominant dieses Thema für die Philippinos ist.
Mein kleiner Geheimtipp für diese Insel: Ganz im Süden am Doot Beach gibt es einen Glühwürmchen-Spot, wo man abends im Dunkeln eine kurze Fahrt mit den Einheimischen buchen kann. Diese fahren einem im Kanu (und bis auf den Mond ist es wirklich stockdunkel!) zur anderen Wasserseite, wo die Glühwürmchen sehr gut zu sehen sind. Wenn man Glück hat, ist auch fluorezierendes Plantkon im Wasser! Lohnt sich!
An der Cloud 9, einem weltbekannten Surferspot, kann man bei guten Wellengang den Surfern zuschauen. Auch gibt es jede Menge Surflehrer, welche am Strand auf Schüler warten. Man verhandelt nach Symphatie und dann ab aufs Wasser. Ich hatte schon ein paar Stunden genommen, und als ich in der letzten Stunde die letzte Welle bis zum Strand nehmen sollte, fiel ich vom Surfboard und verletzte mich am Fuß. Die „beach emergency“ empfahl mir nach der Kontrolle des Fußes, dies im Krankenhaus prüfen zu lassen, da es garantiert ein Bruch im Fuß war, nicht im Zeh selbst, wie die Schwellung wohl zeigte. Somit bin ich noch voller Adrenalin und mit großen Schmerzen mit dem Roller ins Krankenhaus gefahren. Diese Situation dort rührte mich auch wieder zu Tränen. Man sah mich humpeln, und sofort trug man mich schon mehr oder weniger rein. Ich dachte, es sei der Warteraum. Nein, man gelangt von außen direkt in das große Behandlungszimmer, wo sechs verschiedenste Patienten in den Krankenhausbetten sind. Die Angehörigen drum herum verteilt. Drei Patienten wurden behandelt, bzw. ein kleiner Junge wurde an der Hand genäht. Alles in einem Raum, keine Privatsphäre, kaum Hygiene. Ich war ein wenig geschockt. Dank dem Taifun hatte dieses Krankenhaus ein neues Röntgengerät, welches aber nur vom Hausmeister bedient werden konnte. Ich hatte höllische Schmerzen und man gab mir zumindest ein Schmerzmittel. Die Krankenschwester, gleichzeitig Empfangskraft, erstellte mir die Rechnung von ein paar Euros und wir unterhielten uns kurz über die Zahlungspflicht bzw. auch die eventuelle Zahlungsunfähigkeit der dortigen Patienten. Ich hinterließ ihr einen Betrag, mit der Bitte und den Auftrag, diesen auf die dortigen gerade anwesenden Patienten aufzuteilen, welchen sie nur unter Protest dankbar annahm.
Laut meinem Visum hatte ich nur noch einen Tag, und müsste dann ausreisen. Eigentlich hätte ich gerne nochmals um 30 Tage verlängert. Allerdings musste ich auch die Situation mit dem Bruch klären, wo auch immer.
Ich fragte in meinem (mittlerweile) internationalen Freundeskreis nach und erhielt von zwei verschiedenen Seiten die Empfehlung rüber nach Taipeh in Taiwan zu fliegen. Gesagt, getan…
Nach zwei wunderbaren Monaten auf den Philippinen hieß es dann für mich:
SALAMAT Philippines ❤️🙏
MORE IMpressions
Good to know nach zwei Monaten auf den Philippinen:
Auf den Philippinen ist das Internet relativ gut ausgebaut, es gibt zwei verschiedene große Anbieter. Allerdings haben nur wenige Einheimische tatsächlich ein Smartphone. Sehr viele habe ich mit den „alten“ Mobiltelefonen gesehen, welche lediglich eine SMS versenden können. Somit sind im Tourismus diejenigen klar im Vorteil, welche für den Reisenden über whatsapp erreichbar sind. Eine SMS kann ich auch mit einer philippinischen Sim-Karte nicht versenden (wenn ich nur Datenvolume kaufe). Es gab auch viele Internet-Cafes. Sollte ich hier nochmal her kommen, werde ich definitiv meine älteren Smartphones aus dem Keller suchen, und diese hier verteilen.
Egal wo ich auf den Philippinen untergekommen bin, nachts hört man überall bellende Hunde. Am schlimmsten fand ich die Situation auf Siargao, wo ich erst morgens um 5.30 eingeschlafen bin, da mindestens 10 Hunde um die Hütten herum nonstop Alarm schlugen.
Das Essen auf den Philippinen ist nicht unbedingt sehr abwechslungsreich, wie z.B. in Thailand, allerdings erhält man überall auf den Philippinen auch sehr viel europäische Speisen.
In den meisten Restaurants etc. kann man problemlos mit Karte zahlen. Bargeld ist auch überall an den ATMs erhältlich, welches für die Zahlung von Transportmitteln zwingend ist.
Der Transport: Auf einer Insel ist der Transport durch die vielen Tricycles super. Um aber von Insel zu Insel zu gelangen, sollte man wirklich viel Zeit einplanen, da die unzähligen Inseln nicht verbunden sind. Die Fähren sind das Transportmittel zwischen den Insel bzw. zur nächsten großen Hauptinsel. Von dort dann die nächste Fähre, um weiterzukommen. Es gibt lediglich ein paar Flughäfen, mit welchen man einige Fähren überbrücken kann. Aber es dauert teils wirklich einen ganzen Tag, um weite Meerwege zwischen den Inseln zurückzulegen.