Siquijor…die unheimliche Insel…

Spricht man mit Einheimischen über Siquijor, merkt man sofort die Ablehnung, in Form von Aberglaube und Furcht, da hier einst Hexen gelebt haben sollen, und viel Okkultismus betrieben worden sein soll. Noch heute gibt es tatsächlich im Insel-Inneren Einheimische, welche z.B. mit der Bolo-Bolo Methode (eine Art traditionell healing) Menschen von diversen Schmerzen, Flüchen, etc. befreien können sollen. Manch einer machte diese Experimente, und veröffentliche diese auch bei Youtube 😀.

Mich zogen allerdings die wunderschönen Fotos nach Siquijor. Auch hier wieder (wie überall auf den Philippinen) die Anfahrt ist lang. Von Puerto Princesa flog ich nach Cebu, dann weiter nach Dumaguete, und mit der Fähre dann weiter nach Siquijor. Ich war somit fast 1,5 Tage unterwegs.

Auf der Insel angekommen: auch hier wieder schockverliebt! So unendlich idylisch. Stilvoll. Ruhig. Grün. Blühend. Und sauber. Ganz anders als meine bisher besuchten Orte. Auch hier wieder (und ich werde es garantiert weiterhin erwähnen: ) so unfassbar herzliche Menschen! Als ich mit der Fähre ankam, war es früher morgen und es waren leider keine Tricycles verfügbar, ich hätte wahrscheinlich nur ein paar Minuten warten müssen. Aber dass ließen die Einheimischen nicht zu. Eine nette Frau, welche von der Familie abgeholt wurde, fragte nur kurz wohin ich müsste, und packte bereits mein Gepäck auf die Ladefläche. So wurde ich ohne zu fragen, direkt mitgenommen und selbst mein Gepäck durfte ich nicht alleine tragen. So unendlich liebevolle Menschen! Und jeder wehrt mein Trinkgeld vehement ab!

Ich kam in einer kleinen fast neuen, ruhigen Unterkunft unter, welche fußläufig in Strandnähe war. An diesem Strandabschnitt, dem kleinen Paliton Beach (ja, es gibt auch den großen Paliton Beach 😉) war jeden Abend was los, da sich hier die Menschen zum gemeinsamen Sonnenuntergangs-Spot treffen. Frische Getränke werden hier von den Einheimischen verkauft.

Hier wurde ich eines Abends von einem symphatischen Mann aus Spanien angesprochen, ob ich kurz Zeit hätte, ich möge mir einfach noch ein paar Minuten den Sonnenuntergang anschauen. Ein paar Minuten später händigte er mir eine lustige Karikatur aus, welche er von mir gefertigt hatte! Nun wollte Jeder eine Karikatur von Gustavo, welcher sonst in Valencia für Hochzeiten, Geburtstage, oder auch auf Straßen- und Stadtfesten solche Karikaturen fertigt. Kontakt gebe ich selbstverständlich liebend gerne weiter! 😀

Siquijor selbst hat nicht die attraktivsten Strände, verglichen mit den bisherigen Stränden anderer Inseln. Dennoch hat mich diese kleine Insel sehr fasziniert. Mit dem Roller kann man die Insel in ca. 3 Stunden mit diversen Stopps problemlos erkunden. Es geht eine Hauptverkehrsstraße einmal komplett rum, meist der Küste entlang, und man kann den frischen Wind und die tolle Aussicht genießen. Mir wurde bei Entgegennahme des Rollers auferlegt, keine Rennen zu fahren. Stünde in den Vorschriften. Ich lache bis heute über diesen Satz, da die Straßen einfach nur leer waren…schnell fahren möchte man gar nicht, da man ansonsten die schönen Buchten verpasst.

Am Tubod Beach gibt es ein extra abgeriegeltes Schnorchelgebiet, um die Korallen und Unterwasserwelt nicht zu gefährden. Kostet ein paar Cent Eintritt, und auch frische Kokosnüsse werden einem für ein paar Cent verkauft. Auch der Baracuda Spot an der Ostküste ist ein Ausflug wert. Hier erfolgt der Zutritt nur mit dem kostenpflichtigen Guide, da dieser den Weg durch die Korallen ins tiefe Blau kennt. Ich hatte leider das Pech, dass ein Sturm aufzog, und wir nach ca. 2 Stunden leider nicht mehr die Barracudas eingeholt bekamen, um diese zu sehen. Wer tauchen möchte, dem empfehle ich Apo Island, mit dem Boot in ca. 1-2 Stunden erreichbar. Eine (noch) so intakte Korallenwelt! Grandios! 

Einen Wasserfall, eine begehbare Höhle mit natürlichem Innenpool, und dem alten Balete Baum, mit dem natürlichen Fisch-Spa für die Füße…die Insel bietet viel.

Durch Zufall hielt ich an einem Nachmittag um genau 15 Uhr an dem einzigen großen Supermarkt der Insel an, dem Hyper-Markt. Alle Angestellten versammelten sich im vorderen Eingangsbereich, die Schlangen an den Kassen warteten dennoch geduldig, da nun für ein paar Minuten laut zusammen gesungen und getanzt wurde. Ich fand das grandios! Es sei ein Ritual, welches sie regelmäßig machen, so die Antwort auf meine neugierige Frage. Auch wenn am Nachmittag die große Fähre am Hafen ankommt, werden die ankommenden Besucher von der singenden und tanzenden Touristen-Polizei so herzlich begrüßt! Sowas hatte ich zuvor noch nicht erlebt! Ich war wirklich von den Socken! Siquijor gehört definitiv zu meiner Lieblingsinsel der Philippinen! Ich könnte noch mehr wundervolle Geschichten erzählen…

Gibt es etwas Negatives über diese kleine Insel zu erwähnen? Ja, das Internet. Verbindung hat man nur mit richtig viel Glück, egal für welches der beiden Netzanbieter man sich entscheidet.

Von hier aus bin ich für einen Tagesausflug nach Panglao auf die Insel Bohol, welche mit der Fähre problemlos erreichbar ist. 

Einen weiteren Tagesausflug machte ich auch rüber nach Apo-Island…DAS Tauchparadies