Taieph… hier stand nun nicht ganz freiwillig.
Die Ankunft am späten Abend ließ mich auf einen sehr unfreundlichen Taxifahrer stoßen, welcher meine Unterkunft in fünf Minuten Entfernung nicht auf Anhieb fand. Dafür war die Begrüßung in der Unterkunft super herzlich.
Am nächsten Morgen wollte ich relativ früh los, um im Krankenhaus wegen eines Röntgenbildes vorzusprechen. Die Dame am Empfang meines kleinen Hotels fragte mich nach meinen Plänen, und siehe da, man kann nicht einfach so dorthin 😅. Sie nahm sich die Zeit und registrierte mich dort für einen Besuch, und ich erhielt eine Nummer. So unendlich dankbar für diese Hilfe, machte ich mich humpelnd die paar Minuten auf den Weg dorthin, und schnupperte das erste mal Taipeh.
Im Krankenhaus brauchte ich dennoch eine Stunde um herauszufinden, dass ich mich total verlaufen hatte. Keiner sprach englisch, ich war den Tränen nahe, als eine nette ebenfalls wartende Dame auf mich zukam, und fragte, ob sie helfen könne. Ich war so unendlich dankbar, dass mir mein deutsches „Danke“ rausschoß. Sie antwortete auf deutsch, und ich konnte mein Glück nicht fassen! Eine Taiwanesin, welche vor Jahren deutsch studierte, und sich ebenfalls sehr freute! Sie half mir weiter, da ich erst meine Registrierung bestätigen musste und übersetzte an den verschiedenen Schaltern, da alles in ausschließlich chinesischen Schriftzeichen ausgeschildert war. Danke an diese tolle Unbekannte, die sich schnell verabschiedete, als sie selbst aufgerufen wurde.
Ende vom Lied: Zwei Besuche im Krankenhaus erforderlich, Röntgenbild gemacht, Zeh im Fußknochen gebrochen, aber keine OP notwendig, dennoch: vorerst ruhig verhalten und keine Marathon-Strecken oder Sprints laufen. Die Behandlungen haben mich insgesamt knapp 60 € gekostet, und ich war erleichtert. Einer meiner million moments…🙌💫
Nun zu Taipeh: Dank des sehr zentralen Hotels, und der tollen Metro, konnte ich dennoch viel entdecken. Den sehr schönen Memorial Park, die sehr imposante Anlage rund um das National-Theater, der concert hall, dem Dazhong-Gate, der Ciang-Kai-Shek-Gedächtnishalle, dem Liberty Square Arch, und den auf beiden Seiten liegenden kleinen Parkanlagen. Wirklich beeindruckt und geflasht haben mich die Tempel in Taipeh, insbesondere die Dalongdong Baoan Tempel-Anlage! Vor allem, bei Dämmerung, wenn hier die Lichter eine mystische Stimmung verbreiten. Wirklich toll!
Auch ein Spaziergang in der Bangka Old Street war sehr schön, genauso wie in dem Bopiliao Historical. Wie der Zufall es wollte, traf ich auf einen Deutschen, welcher nun in Taipeh lebt. Wir verabredeten uns für den Abend, und eer brachte eine taiwanesische Freundin mit, welche er in Deutschland kennengelernt hat. Was für eine wunderbare und lustige Truppe! Wir schlenderten gemeinsam zum Abendessen über den beliebten Ningxia Night Market, wo wir uns regelrecht durchprobierten, dazu gehörte auch für mich das erste mal der stinky tofu…die schlimmere Variante eines deutschen Stinke-Käses 😂
Xie Xie Taipeh 🙏 … morgen geht es zum Tagesausflug nach Jiufen…
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Good to know:
Taiwan ist ähnlich geordnet, sauber, und gesittet wie Japan. Kein Verzehr von Essen auf den Straßen, entsprechend sauber sind diese, genauso wie alle Bahnhöfe. Allerdings gibt es hier viele Straßenimbiss-Stände, meist ist zum Verzehr vor Ort, oder als takeaway gedacht, und man sieht die Menschen eher im Park sitzen und dort in Ruhe essen, als wie bei uns in Europa, während des Gehens von A nach B…
Die Menschen sind ähnlich zurückhaltend, und freundlich, wenn man um Hilfe bittet.
Auch mit den öffentlichen Transportmitteln klappt es relativ gut. In Taiwan sprechen mehr Menschen englisch, als ich erwartet habe. An den Ticketschaltern an Bahnhöfen erhält man daher noch den einen oder anderen Tipp.