Meine Ankunft in Tokyo ist nicht unbedingt glatt gelaufen. Beim Ausstieg aus dem Flieger erhielt ich von Singapore Airlines die Nachricht, dass mein Gepäck erst mit der weiteren Maschine in ca. 8 Stunden ankommt. Man wolle es mir nachliefern, in ca. 3 Tagen. Auf diesen Deal konnte ich mich nicht einlassen und wollte mein Gepäck am Abend selbst abholen. Ich bekam einen Umschlag mit ausreichend Bargeld als Entschädigung, ein absoluter Service.

Somit bin ich zu Shinjuku Station gefahren, und war in diesem riesigen Bahnhof vollkommen verloren. Ich irrte eine Weile rum, um den passenden Ausgang zu finden, als ein Mann mich in fließendem englisch höflichst fragte, ob er mir helfen könne.

Ich schilderte kurz, welche Richtung ich suchte, und wir kamen ins Gespräch. Don hatte gerade Mittagspause, und lud mich zum Essen ein. Spontan nahm ich dankbar die Einladung an, und wir landeten in einem typisch japanischen Restaurant mit Mittagstisch, welches ich so wahrscheinlich weder entdeckt noch mich hineingetraut hätte, da wirklich alles in japanischen Schriftzeichen stand. Meine Geschichte fand er sehr interessant, genauso wie ich seine, und wir tauschten unsere Nummern aus, da ich mich gerne revanchieren wolle, zumal er mir noch seine Hilfe mit der Gepäckabholung anbot. Das mit dem Gepäck bekam ich am Abend gut alleine hin, dennoch blieben wir im guten Austausch. Danke für einen dieser million moments! 💫

Mein Hotel nahe Shinjuku Station war perfekt gelegen. Und sooooo sauber! Ich bin auch solche Funktionen an der Toilette nicht gewohnt 😅 (welche nicht nur in Hotels und privaten Haushalten zum Standard gehören; auch öffentliche Toiletten, Einkaufszentren, Bahnhöfe etc haben diesen Toiletten-Standard).

Shinjuku habe ich als erstes erkundet. Die vielen bunten Lichter, das Fremdartige, überall ein Torii (Shrine), überall Parks und Bäume, Restaurants, trotz einer Großstadt mit über 33 Millionen Einwohnern ist es relativ grün.

Auf nach Shibuya. Mein erstes Ziel war die wohl berühmteste Kreuzung, trotz später Stunde und Regen. Es war beeindruckend: die vielen Menschenmassen, die bunten Reklametafeln, es blinkte überall! Gut konnte ich es von der letzten Etage des Shibuya Scramble Square sehen (ein Einkaufszentrum mit Veranstaltungsfläche im obersten Stockwerk).

In Asakusa habe ich mir die große Tempelanlage angeschaut, und den tollen Park. Hier sind viele Japaner in Kimonos gekleidet. Ich wurde ein wenig schief beäugt, da ich als Touristin eine weiße Regenjacke mit Kapuze trug: hier trägt man einen durchsichtigen Regenschirm, passend zum Kimono. Diese Schirme werden überall ausgegeben und scheint nach erstem Hinterfragen auch ein Sicherheitsaspekt, dass fast alle Schirme klar sind. Insgesamt hat mich Asakusa sehr angesprochen.

Trotz Nebel habe ich mir einen relativ grauen Rundumblick aus dem Tokyo Skytree gegönnt.

Ein Spaziergang durch die Takeshita Street ist ebenfalls sehenswert, genauso wie der nahe gelegene Meiji-Torii mit dem riesigen Wald/Park dahinter.

Ich traf Don zum Abendessen in einem typisch japanischen Restaurant, in welchem man unzählige japanische „Tapas“ bestellen kann, mit Blick auf die einzige Grill- und Kochstelle des Restaurants, von allen Plätzen aus. Ein tolles Erlebnis! Auch immer aus der Perspektive, dass ich solch ein Restaurant wohl nicht finden würde.

Yokohama war mein nächstes Tagesausflugs-Ziel. Don arbeitete in Tokyo und lebte in Yokohama. Somit konnte ich ihn am nächsten Tag treffen, und mein Versprechen auf den Kaffee einlösen…

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